Arne Krüger – Inklusion am Arbeitsplatz funktioniert

Portrait Arne KruegerIn unserer Rubik »3 Fragen an« unseres Magazins interviewen wir inspirierende Personen, die uns Impulse für eine verbesserte Inklusion am Arbeitsplatz geben. Dieses Mal sprechen wir mit Arne Krüger, einem Arbeitgeber, der sich für mehr Inklusion in Unternehmen stark macht.

mtc.berlin ist IT-Dienstleister mit rund sechzig Mitarbeiter:innnen und Sitz im Bergmannkiez. Unsere Web- und Anwendungsentwickler:innen unterstützen ihre Kund:innen bei internationalen Projekten im Umfeld von Kommunikation und Zusammenarbeit in Intranet und Internet. Arne Krüger ist Gründer und Geschäftsführer und versucht seit seiner Jugend die persönlichen und beruflichen Probleme von Menschen mit Hilfe von Computern zu lösen.

Was bedeutet für dich Inklusion?

Das Thema Inklusion bedeutet für mich vor allem das Vergegenwertigen der Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit aller Menschen, die Konzentration auf die Gemeinsamkeiten, ein Mensch zu sein und das Ermöglichen von einem miteinander, füreinander tätig sein von allen Menschen. Die Überwindung von Unwissenheit, Achtlosigkeit und strukturellen, regulatorischen Ungerechtigkeiten, die zum Ausschluss von einzelnen Menschen führen, die nicht »normal« sind, sollte das Ziel von Inklusion sein.

Zitat Arne Krüger: »Inklusion bedeutet für mich vor allem das Vergegenwertigen der Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit aller Menschen und die Konzentration auf die Gemeinsamkeiten.«Inklusion und Digitalisierung: Chance oder Risiko?

Wie immer beides. Computer sind von Menschen geschaffene, magische Werkzeuge, die faszinierensten Werkzeuge, die heute all unsere Lebensbereiche durchdringen und beeinflussen. Sie ermöglichen eine Teilhabe, die noch vor kurzem Unvorstellbar schien, sei es durch Übersetzungen oder durch Bedienungshilfen, wie Voice Over, also gesprochene Inhalte. Hier ist liegt noch viel Chance, da viel zu wenig Software heute diese grundlegenden Möglichkeiten der Teilhabe (Barrierefreiheit) nicht als zentralen Ansatz bei der Entwicklung beachten. Die Risiken liegen in einer neuen Abhängigkeit von den Technologien, sowie der möglichen Vertiefung von Ungerechtigkeiten, aufgrund der heute noch hohen Kosten.

Zitat Arne Krüger: »Strukturelle Ursachen für mangelnde Inklusion lassen sich zuerst nur ändern, wenn man deren Existenz erkennt und anerkennt.«

Welche Tipps/Anregungen hast du für Arbeitgeber:innen, damit Inklusion im Betrieb funktionieren kann?

Strukturelle Ursachen für mangelnde Inklusion lassen sich zuerst nur ändern, wenn man deren Existenz erkennt und anerkennt. Der nächste Schritt ist dann, sich dazu zu bekennen, diese Strukturen auch ändern zu wollen und das Thema auf die Agenda des Betriebes zu setzen, anfangen darüber zu reden und in der Folge, die expliziten Regeln um Hinweise auf Inklusion zu ergänzen, dann ist es das Beste, Betroffene einzuladen und von ihren Erfahrungen berichten zu lassen und dann auch spezialisierte Organisationen hinzuziehen, die einen beraten können. Dies sollte jeder Betrieb, egal welcher Branche oder Größe einfach tun, dazu braucht es noch keine gesetzgeberischen Vorgaben oder Anforderungen, sondern nur ein wenig Anstoss, Einsicht und Mitgefühl.

Schriftgröße
Kontrast