Digitalisierung schafft die Möglichkeit zur Flexibilität

Portrait Karin Oparaocha
In unserer Rubik »3 Fragen an« unseres Magazins interviewen wir inspirierende Personen, die uns Impulse für eine verbesserte Inklusion am Arbeitsplatz geben. Dieses Mal sprechen wir mit Karin Oparaocha.

Karin Oparaocha arbeitet bei KOPF, HAND + FUSS und ist hier für Fundraising und Projekte zuständig. Karin Oparaocha hat selbst eine Depression und beantwortet uns daher die drei Fragen aus Sicht als Expertin zum Thema.
Wenn Sie mehr von Karin Oparaocha zum Thema Depression, Burn-out und HSP erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen unsere Inclusion Journey zu diesem Thema. Doch nun freuen wir uns erst einmal auf Karins Antworten auf unsere »Drei Fragen an«.

Was bedeutet für dich Inklusion?

Mein Traum von Inklusion ist, dass überall der Wille vorhanden ist, um die Voraussetzungen und die Möglichkeiten zu schaffen, alle Menschen an allem teilhaben und teilnehmen zu lassen, wenn sie es denn wollen. Für alle Menschen heißt für mich, egal welchen Hintergrund sie haben oder welche Ausgangslage, wie Nationalität, Kultur, Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung, Alter, mit und ohne Einschränkung oder Behinderung.

Karin Oparaocha: »Mein Traum von Inklusion ist, dass überall der Wille vorhanden ist, um die Voraussetzungen und die Möglichkeiten zu schaffen, alle Menschen an allem teilhaben und teilnehmen zu lassen, wenn sie es denn wollen.«
Inklusion und Digitalisierung: Chance oder Risiko?

Definitiv Chance: da durch die Digitalisierung eine noch nie dagewesene Flexibilität vorhanden ist, was Zeit und Raum betrifft und was die Möglichkeiten angeht, Inhalte an die verschiedenen Ausgangslagen und Bedürfnisse anzupassen.

Karin Oparaocha: Ich würde mir wünschen, dass Arbeitgeber:innen schon präventiv mit ihren Mitarbeitenden sprechen und sich die Frage stellen: »Wie kann ich verhindern, dass meine Mitarbeitenden in einen Burnout geraten?«Welche Tipps/Anregungen hast du für Arbeitgeber:innen, damit Inklusion im Betrieb funktionieren kann?

Hier begrenze ich mich auf mein Thema Depression, Burn-out und HSP:

Ich würde mir wünschen, dass Arbeitgeber:innen schon präventiv mit ihren Mitarbeitenden sprechen und sich die Frage stellen: wie kann ich verhindern, dass meine Mitarbeitenden in einen Burnout geraten?

Viele Menschen fühlen sich auf Dauer an ihrem Arbeitsplatz überlastet, weil immer weniger Menschen immer mehr arbeiten und sie geraten dadurch in die Gefahr eines Burnouts. Daher sollte ein Umdenken stattfinden: Stichwort »Entschleunigung«, d. h. zum Beispiel auch den Begriff »große Belastbarkeit« aus Stellenanzeigen streichen.

Denn viele Menschen können auch mit Einschränkungen oder Behinderung sehr vieles leisten, werden aber in der Arbeitswelt nicht wahrgenommen, bzw. bekommen gar nicht erst die Möglichkeit zu einem Bewerbungsgespräch, da sie nur in Teilzeit oder mit flexibler Arbeitszeit arbeiten könnten.

Ich wünsche mir, dass auch die neuen Erkenntnisse aus der Arbeitsforschung in Betracht gezogen werden, wie zum Beispiel, dass ein acht oder mehr Stunden Tag an einem festen Arbeitsplatz mit Präsenz unproduktiv ist.

Meiner Meinung nach ist die beste Voraussetzung für Inklusion für Menschen mit Depression, Burnout und HSP im Betrieb, eine ehrliche Auseinandersetzung zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen über Leistungsanspruch und Leistungsfähigkeit und den daraus resultierenden Bedingungen und Wünschen.

Schauen Sie sich auch gern unsere Inclusion Journey und die Faktenblätter zum Thema Depression an. 

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